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02.Mythologischer Ursprung

04.Insel-Beschreibung

03.Historischer Ursprung

Historischer Ursprung

Historischer Ursprung

Ischia, die größte Insel im Golf von Neapel kann ohne Zweifel als Verlängerung der Phlegräischen Felder angesehen werden, die sich als vulkanisches Hügelland westlich von Neapel erstrecken. Hierbei handelt es sich um eine Region, die sich durch einen relativen Vulkanismus auszeichnet. Heiße Gase, die sogenannten Solfataren (ital. Solfa = Schwefel) und Fumarolen (ital. Fumo = Rauch) sind eindeutige Zeichen für vorhandene, vulkanische Aktivität. Ein weiteres Zeichen dieser nutzbringenden Eigenschaften sind heiße Quellen, die in großer Zahl (über 100) auf Ischia vorkommen und durchweg zur Balneologie (Heilquellenkunde) eingesetzt werden.

Die ersten Anzeichen menschlicher Besiedelung lassen sich auf einen Zeitraum um 3500 v.Chr., zu Zeiten der mittleren Jungsteinzeit und Eisenzeit zurückführen. Die Bronzezeit, etwa um 1800 v.Chr. verweist auf Siedlungen im Gebiet von Lacco Ameno und Castiglione. Mykenische Kulturreste aus einer Zeit um 1330 v.Chr. deuten auf Handeln zwischen den frühen "Ischitanern" und Mykenern hin wobei die Griechen entscheidenden Einfluss, die etwa ab 775 v.Chr. mit der Kolonialisierung der Insel begannen, nahmen. Es wurde die Siedlung Pithecusa nordwestlich von Lacco Ameno gegründet, die seinerzeit Namensgeber für Ischia war. OB reicher Tonvorkommen entwickelte Pithecusa umfangreiche Handelsbeziehungen zu den Volksstämmen des Festlandes. Zusätzlich begann die Metallverarbeitung, vermutlich durch Euböer eingeführt die zur damaligen Zeit Rang und Namen hatten. Nebst Waffen und Gegenstände des täglichen Bedarfs wurde vermutlich Schmuck aus Edelmetallen erstellt. Pithecusa entwickelt sich zu einem Warenumschlagplatz der Antike. Nebst eigenen Produkten wurden Waren aus verschiedenen Bereichen des Mittelmeers wie z.B. aus Korinth, Athen, Rhodos u.a. gehandelt. Ein besonderer Fund war der Nestorbecher, der auf das Jahr 730 v.Chr. datiert ist und die älteste Niederschrift homerischer Dichtung graviert hat.

Einige Jahre nach der Gründung von Pithecusa dehnten sich die Griechen in Richtung Festland aus und gründeten die Siedlung Cumae, die lange als frühste grieschiche Kolonie in Italien galt. Durch die Bedeutung von Cumae und die Erschließung des Hinterlands verliert im Lauf der Zeit Pithecusa an Bedeutung. Im 5.Jh.v.Chr. wurde die Kolonie Neapolis (grie. = neue Stadt) gegründet, die jedoch zunächst keinen sonderlichen Einfluß auf die Entwicklung von Cumae hatte. Dank seiner Stärke geriet Cumae in den Fokus beutegreifender Etruskern, die jedoch unter Mithilfe der Syrakusern zurückgeschlagen wurde. Als Dank der Cumaer wurde Pithecusa an Hiereon von Syrakus übereignet. Der Aufenthalt der Syrakuser war nur von kurzer Dauer jedoch wird vermutet, dass die erste Befestigungsanlage auf dem heutigen Castello Aragonese unter Mithilfe der Syrakuser errichtet wurden.

In der Zeit etwa um 420v.Chr. eroberte der italienische Volksstamm der Samniten die Stadt Cumae, was zu einer Flucht zahlreicher Einwohner nach Pithecusa führte, die dort neue Siedlungen errichteten. Zu diesem Zeitpunkt geht das heutige Ischia in den Besitz von Neapel über. Gegen Ende des 2.Jh.v.Chr. ist der Name Pithecusa verschwunden wobei über den Namensverlust spekuliert wird. Möglicherweise geht es mit römischen Truppen oder etwaigen Erdbeben einher. Eine plausible Erklärung ist bis dato nicht bekannt. Das ehemalige Phitecusa erhält kurzfristig den Namen Aenaria doch auch dieser verschwindet alsbald aus den Geschichtsbüchern. Mit der Eroberung Neapels (82v.Chr.) geht Aenaria in den Besitz des römischen Reiches über, was jedoch um 6 n.Chr. durch den Inseltausch (Capri gegen Ischia) von Kaiser Augustus rückgängig gemacht wurde.

Die nächsten Jahrhunderte verliefen für Ischia, obwohl im Besitz von Neapel, durchaus wechselhaft und es ergaben sich zahlreiche Angriffe und Übergriffe von Sarazenen. Um 1137 werden Neapel und Ischia dem Normannenreich in Unteritalien zugeschlagen und Ischia erhält den Namen Isula major, der sich später nach Iscla wandelte und anschließend zu Ischia wurde. Einen großer Nachteil von Ischia war sicherlich seine strategische Bedeutung, was ursächlich mit dem Kampf um Unteritalien einherging und der von Staufer, Anjou und Aragoner geführt wurde. Alfonso von Aragon bringt 1438 das vorgelagerte Castello in seine Hand und Dank umfangreicher Aus-, Um- und Erweiterungsbauten erhält das Castello sein heutiges Aussehen. Zusätzlich wird ein Damm errichtet, der nunmehr Ischia mit dem Castello verbindet. Im 16.Jhr. sind Ischia und die Nachbarinsel Procida erneuten Angriffen ausgesetzt und im Zuge dessen werden, zur besseren Weitsicht und Frühwarnung, verschiedene Wehrtürme errichtet. Trotz dieser Wehrhaftigkeit ist es nicht zu verhindern, daß Char Ad Din (Barbarossa) im Jahr 1534 und Dragut 1544 sich auf der Insel niederlassen. Ein weiteres Übel für unsere Ischitaner sind die Winterlager der Türken, die regelmäßig auf der Insel einfielen. Dieser Umstand führt zu einem Sprichwort der Ischitaner, welches die Hl.Restituta anbetet und davon erzählt, dass die Bohnen gewachsen, die Wachteln gegessen und die Türken gegangen sind. Dank dem Ausbau des Castello bietet die Burg den Insulanern eine Schutzbehausung vor einfallenden Horden.

Bis 1729 verwaltet das aragonische Geschlecht der d'Avalos Ischia und es wird im Lauf der Zeit den Einwohnern ermöglicht, gegen entsprechende Bezahlung, Eigentum an der Insel und ihren Stränden zu erwerben. Der Status der Insel als freie Kommune ist unabhängig von allen Baronien und untersteht der direkten, königlichen Gewalt. Eine Besonderheit ergab sich im Jahr 1509 als der Feldherr Ferrante d'Avalos die Dichterin Vittoria Colonna ehelichte. Eine weitere Besonderheit ist sicherlich das Datum 1588, in welchem der kalabrische Arzt Giulio Jasolino die erste wissenschaftliche Abhandlung über die Heilquellen der Insel schrieb. Die Ischitanern können keinen Gefallen an der Ausbeutung durch die Aragoner finden und es kommt 1729 zu einem Aufstand, der jedoch niedergeschlagen wurde. Als Folge ging Ischia zurück an die Königsfamilie von Neapel und war bis 1861 mit deren Schicksal verbunden.

1860 schließt sich Neapel dem vereinigten Königreich Italien an und Ischia wurde in die Zukunft dieses neuen Königreichs entlassen. Im Jahr 1883 wurde Ischia von einem schweren Erdbeben erschüttert und es gab rund 2500 Tote sowie annähernd 1000 Verletzte. Den schwersten Schlag erlitt die Ortschaft Casamicciola, die alleine fast 1800 Menschen zu beklagen hatte.

Seit dieser Zeit hat Ischia eine besondere Wandlung vollzogen denn auf der Basis der wissenschaftlichen Abhandlung von Giulio Jasolino entwickelte sich ein umfangreicher Bäder- und Kulturtourismus, der bis in die heutige Zeit das Bild der Insel bestimmt.

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Insel-Beschreibung

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